Streit um Lebensmittelportal

Die Koalition hat sich mal wieder in den Haaren: Diesmal geht es um ein neues Verbraucherportal für Lebensmittel, das über falsche Angaben auf Verpackungen hinweisen und aufklären soll.

Das neue Portal mit den Namen lebensmittelklarheit.de hat jetzt schon viele Feinde: Die Wirtschaft bezeichnet das Projekt als „modernen Pranger“. Gefördert wird das Portal vom Bundesverbraucherministerium. Ziel soll sein, die Kunden vor einer Täuschung mittels der Verpackungsaufmachung zu schützen-die Angabe und genaue Zusammensetzung der Inhaltsstoffe würde oft unzureichend oder gar nicht vorgenommen werden. Während die CDU diese Maßnahme begrüßt, schlagen Vertreter der Wirtschaft wie der Vorsitzende des Agrarausschusses Michael Goldmann Alarm. Die Ängste der Verbraucher würden nur unnötig geschürt werden, und auch die namentliche Nennung der Produkte sei keinesfalls tragbar. Ganz anders sieht das die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch: Sie begrüßte diesen Schritt und möchte sogar noch weiter gehen. Sie fordert langfristig die klare Kennzeichnung der Inhaltsstoffe auf sämtlichen Verpackungen im Supermarkt.

Verständlich ist sicherlich, dass viele Firmen den guten Namen ihrer Marken in Gefahr sehen, gerade, wenn er zu Unrecht in den Dreck gezogen werden sollte. Dennoch sollten auch die Verbraucher die Möglichkeit bekommen, zu erfahren, was in den Produkten, die sie tagtäglich zu sich nehmen, wirklich enthalten ist. Was den nun entstandenen Streit zwischen FDP und CDU angeht, fällt einem eigentlich nichts mehr ein außer: Hat man sonst keine Probleme?