Angeblich weniger Straftaten in Deutschland

Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wurde erstmals seit der Wiedervereinigung die Sechs-Millionen-Grenze bei Straftaten unterschritten.

Mit 5,933 Millionen Strafdelikten sank die Kriminalitätsrate um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig wuchs die Zahl der Aufklärungen ebenfalls auf einen Rekordstand seit Bestehen der Kriminalstatistik (1993).

Mit 222.642 Fällen geriet die Internetkriminalität allerdings auf einen bisherigen Höchststand, viele werden dabei aufgrund einer starken Zunahme von Datenspionage Opfer von Betrugsdelikten. Die Zahl von Wohnungseinbrüchen stieg ebenfalls, um 6,6 Prozent. Die Aufklärungsarbeit in diesem Bereich ist wenig erfolgreich, nur knapp 16 Prozent der Fälle können aufgeklärt abgeschlossen werden.

Spitzenreiter in der Kriminalitätsstatistik ist wie vorher Frankfurt mit den meisten Strafdelikten pro 100.000 Einwohner, Hannover und Berlin schließen sich an.

Ob der Bericht der PKS wirklich aussagekräftig ist, bezweifelt der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Bernhard Witthaut. Seiner Meinung nach ist die Statistik nicht repräsentativ für das gesamte Straf- und Sicherheitsgeschehen. Witthaut äußert sogar den Verdacht der Manipulation, um eine positive Bilanz zu erzielen. So soll es scheinbar die Methode geben, einen aufgeklärten Einbruch durch Herausspalten eines Sachbeschädigungsdelikts und eines Hausfriedenbruchs dreifach zu erfassen.