Politiker fordern Eingriff beim Benzinpreis-Poker

Oligarchie aus fünf großen Kraftstoff-Konzernen soll vom Kartellamt Gegendruck erfahren.

Dass Verbraucher in Deutschland regelmäßig zu Rekordpreisen tanken müssen, weil einige wenige Großkonzerne den Markt bestimmen, ist nichts Neues. Die Mineralölwirtschaft stritt das jüngst erstellte Gutachten des Kartellamtes, das die koordinierte Preisgestaltung des Marktes bestätigt, nicht ab. Ohne sich aber zu entsprechenden Konsequenzen bewogen zu fühlen, sträubte sich der Chef des Mineralölwirtschaftsverbandes, Klaus Picard, gegen den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung durch eine marktdominierende Stellung weniger großer Kraftstoffkonzerne wie Aral und Shell.

Viele Politiker fordern endlich ein Handeln seitens des Kartellamtes. Mit der offiziellen Bestätigung der Preispokerei sollen Maßnahmen ergriffen werden um den Wettbewerb wieder anzukurbeln. Problematisch sei nämlich vor allem, dass nur wenige Firmen den Wettbewerb unter sich ausmachen, so der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder.

In dem Gutachten, dass am Donnerstag veröffentlicht werden soll, bestätigt das Kartellamt, dass in Deutschland fünf Großkonzerne, angeführt von Shell und Aral, circa 70 Prozent des Kraftsstoffabsatzes beherrschen. Infolge dessen müssen Verbraucher teurer tanken als es notwendig ist.