Goldman Sachs: Vergangenheit noch nicht bewältigt

Die US-Investmentbank Goldman Sachs muss sich mit alten Betrugsvorwürfen herumschlagen.
Der Anleiheversicherer ACA Financial Guaranty Corporation verlangt von dem Wall-Street-Haus Schadenersatz für eine missglückte Wette auf US-Hypothekenpapiere. Der Fall hatte Mitte vergangenen Jahres für Schlagzeilen gesorgt und schien eigentlich abgeschlossen. Goldman hatte nach langem Ringen mit der US-Börsenaufsicht SEC die Rekordstrafe von 550 Millionen Dollar gezahlt. „ACA ist durch Goldmans Betrügereien in die Irre geführt worden“, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung der Versicherungsfirma. Sie verlangt insgesamt 120 Millionen Dollar von der Investmentbank und reichte Klage ein. ACA war einer der Beteiligten am Finanzvehikel „Abacus“, das weltweit für Negativschlagzeilen sorgte und schwer am Ruf der Wall-Street-Größe kratzte. „Goldman Sachs hat „Abacus“ so gebaut, dass es scheitern musste“, lautet der Vorwurf des Versicherers. Die Vorwürfe von ACA decken sich mit denen der US-Börsenaufsicht, die damit im April an die Öffentlichkeit gegangen war: Die Bank soll die Rolle eines großen Hedgefonds verheimlicht haben, der gegen das Finanzvehikel „Abacus“ wettete. „ACA hat in etwas investiert, das de facto wertlos war“, heißt es in der Klage. Goldman hatte im Rahmen des damaligen Vergleichs mit der SEC eingeräumt, seine Anleger lückenhaft informiert zu haben. Das sind natürlich schlechte Aussichten, um einen Prozess zu gewinnen. Goldman Sachs wird sicherlich auch wieder versuchen, einen Vergleich hinzubekommen.