Basel III – die neue Kredithürde für den Mittelstand

Trendstudie Mittelstandskompass 2011 von Schulz & Partner.

Basel III - die neue Kredithürde für den Mittelstand

Die Trendstudie Mittelstandskompass 2011 wurde von der Unternehmensberatung Schulz & Partner durchgeführt. Insgesamt wurden 93 Geschäftsführer und Führungskräfte zu ratingrelevanten Themen befragt.

A. Basel III – höhere Bonitätsanforderungen an Banken und Mittelstand: Nach der Lehmann-Pleite und der darauf folgenden Finanzkrise haben die G20 Staats- und Regierungschefs einen Aktionsplan zur Stärkung des Finanzsystems verabschiedet. Die Umsetzung dieses Aktionsplans erfolgt nun mit dem Basel-III-Rahmenwerk in einem sehr kurzen Zeitfenster. Beginnend ab 2012 sind die neuen Regeln schrittweise umzusetzen. Die vollständige Implementierung des Rahmenwerks muß spätestens zum 31.12.2018 abgeschlossen sein.

Basel III stellt schärfere Anforderungen an:

– die Höhe sowie die Qualität des Eigenkapitals bei Banken

-die Liquiditätsausstattung sowie die Zahlungsbereitschaft

– das Risikomanagement sowie die Abdeckung von Risiken.

Auch wird die mögliche Verschuldungsquote einer Bank, die sog. Leverage Ratio sukzessive reduziert. Diese schärferen Anforderungen führen zwangsweise auch zu einer höheren Kredithürde für den Mittelstand. Banken müssen künftig für die Mittelstands-finanzierung deutlich mehr Eigenmittel einsetzen. Folglich werden Banken noch selektiver beim Unternehmensrating und der Kreditvergabe vorgehen. Die Optimierung des eigenen Unternehmensratings ist somit eine wesentliche Stellschraube um die neuen Anforderungen aus Basel III meistern zu können.

B. Wie bereitet sich der Mittelstand auf die Zukunft mit Basel III vor?
Mit der Trendstudie Mittelstandskompass 2011wurden die ratingrelevanten Themenkomplexe

– Produkt- und Leistungsangebot
– Absatz-/Vertriebsaktivitäten
– Personal- und Fachkräfteentwicklung
– Prozess und Wertschöpfung
– Wettbewerbs- und Konkurrenzsituation sowie
– Finanz- und Ertragslage

genau unter die Lupe genommen.

Die Trendstudie kommt zu folgenden Ergebnissen:

1. Mit neuen Produkten und Dienstleistungen zu mehr Umsatz
Der deutsche Mittelstand unternimmt auch 2011 wieder erhebliche Anstrengungen bei der Entwicklung neuer Produkte und Leistungen. Über 70 % der von uns befragten Unternehmen rechnen damit, daß mit diesen Investitionen die Umsätze um bis zu 20 % gesteigert werden können.

2. Mittelstand als Jobmotor für Deutschland
Der deutsche Mittelstand ist auf Expansionkurs. 80 % der Studienteilnehmer planen Neueinstellungen. Dabei sehen die mittelständischen Unternehmer den Fachkräftemangel wesentlich gelassener, als es oft in der öffentlichen Diskussion dargestellt wird.

Etwa 29 % der Unternehmen planen die Einführung erfolgsorientierter Vergütungs-systeme um ihre Mitarbeiter stärker zu binden und gegen Abwerbeversuche von Großunternehmen abzuschotten.

3. Investieren statt (Ver)spekulieren!
Die Bereitschaft Geld in laufende und neue Projekte zu stecken könnte kaum größer sein. So geben 90 % der befragten Unternehmen an, im Geschäftsjahr 2011 Investitionen bereits getätigt zu haben. Dabei handelt es sich um Investitionen zur Kapazitätsausweitung, Qualitätsverbesserung, Modernisierung und Verbesserung der Durchlaufzeiten (Produktivität).

4. Liquiditätspuffer mit Hilfe eines aktiven Working Capital-Managements
Durch die gezielte Senkung des gebundenen Kapitals im Kreditoren- und Debitorenbereich war es möglich in hohem Maße Liquidität freizusetzen. Bei über 50 % der Unternehmen nimmt das Working Capital-Management bereits einen festen Platz in der laufenden Unternehmenssteuerung ein.

5. Bessere Kreditchancen durch gestiegene Eigenkapitalquoten
Durch erhöhte Eigenkapitalquoten haben die befragten Unternehmen die Chancen auf einen klassischen Bankkredit weiter steigern können. Bei Unternehmen mit Umsätzen bis zu 50 Mio. Euro beläuft sich die Eigenkapitalquote zwischenzeitlich auf etwa 20 Prozent der Bilanzsumme.

6. Kreditversicherer und Auskunfteien sind für den Mittelstand eine „Black Box“ Kreditversicherer erteilen Versicherungsschutz für etwa 290 Mrd. Euro Warenwerte in Deutschland. Trotz dieser starken Stellung im Warenverkehr arbeiten nur etwa 30 % der befragten Unternehmen mit Kreditversicherern zusammen. Für 58 % der Studienteilnehmer sind Kreditversicherer und Auskunfteien eine „Black Box“. Hier besteht noch Informationsbedarf.

C. Der Mittelstand ist der Fels in der Brandung
Der deutsche Mittelstand zeigt sich erneut als „krisenfest“. Die befragten Unternehmen verstehen es mit anspruchsvollen Markt- und Wettbewerbssituationen umzugehen.
Während die Finanzwirtschaft noch mit der letzten Krise beschäftigt ist, bereitet sich der Mittelstand bereits aktiv auf die künftigen Herausforderungen vor.

Die detaillierten Studienergebnisse können bei Schulz & Partner, Lösungen für Mittelstand und Banken, http://www.schulz-beratung.de abgerufen werden.

Schulz & Partner haben sich auf Lösungen für den Mittelstand und Banken spezialisiert. Im Mittelpunkt stehen inhaber- und familiengeführte Unternehmen. Folgende Leistungen werden von Schulz & Partner angeboten: Unternehmensbewertung und Suche geeigneter Nachfolger, Finanzierungsberatung und Liquiditätsoptimierung, Ratingberatung,
Risikomanagement,Interimsmanagement.

Kontakt:
Schulz & Cie. GmbH
Achim Schulz
Konrad-Zuse-Platz 8
81829 München
a.schulz@schulz-beratung.de
+49 89 20 70 42 -300
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